Wenn es online eng wird – geht dann ein „Wieder weit werden“?

Komplexe Fragestellungen online erkunden? Wenn bei einer Gruppe schon die erste Diskussion hohe Wellen schlägt? Und auch schon niemand mehr an eine gemeinsame Lösung glaubt – geht das überhaupt? Diesen Fragestellungen haben wir uns auf unserem letzten Praxisabend, der online stattgefunden hat, gewidmet.

Dynamic Facilitation (DF) als Moderationsmethode öffnet bei komplexen Fragestellungen und Herausforderungen, bei denen niemand mehr an Lösungen glaubt, den Raum für den transformierenden Austausch aller. Es findet Beteiligung im besten Sinne statt. Alle versammeln sich in einem Transformationsraum und starten von dort mit einer gemeinsamen Energie, einem gemeinsamen Spirit. Jede:r Einzelne wird in diesem Setting am aktuellen Punkt abgeholt. Dadurch wir der enge Raum weit, die Vielfalt wird sichtbar.

Kann das auch online im virtuellen Raum gelingen? Wenn die Teilnehmer:innen regional bzw. gar global verteilt sind und trotzdem voll und ganz einbezogen werden sollen?

Wir experimentieren mit einem Tool für eine Online-DF

Nach ersten nicht ganz zufriedenstellenden Tests mit Mural hatte uns Michael Schreier, IT-Experte und Facilitator aus dem DF-Netzwerk, für unsere Zoom-Session eine Anwendung bereitgestellt, die uns das Sichtbarmachen von Herausforderungen, Bedenken, Informationen und Lösungen der Teilnehmer:innen im virtuellen Raum geordnet ermöglicht.

Durch das direkte Ausprobieren und den anschließenden wertschätzenden Austausch, machten wir interessante Erfahrungen. Dies sind die wesentlichen Erkenntnisse:

  • Mit Hilfe eines funktionierenden, digitalen Werkzeugs eröffnen sich mit Dynamic Facilitation neue Möglichkeiten. DF im Online-Raum ist möglich und darf erkundet werden
  • Im digitalen Raum sind die Anforderungen an die Moderation und Übersicht anspruchsvoller 
  • Die Fokussierung der Teilnehmer:innen durch den digitalen Raum ermöglicht ein anderes Zuhören
  • Co-Moderation eröffnet für die Teilnehmenden eine andere Rolle (Interaktion, Fokus, Mitschreiben…)
  • Eine geschickte Anordnung an Fenstern hilft
  • Online-DF ist ökologisch nachhaltig, da kein Papier eingesetzt wird

Am Ende war allen klar:
Ein professionelles Tool hilft dabei, DF auch online gut zu praktizieren, zu strukturieren und besser durchführen zu können. So können mit DF auch virtuell alle Facetten und Meinungen einer Gruppe in eine gemeinsame Verbindung gebracht werden. Um so die Zukunft von morgen zu gestalten und den engen Raum wieder weit werden zu lassen!

Wir sind neugierig, diesen „Möglichkeiten-Raum“ für Themen und Teilnehmer:innen weiter zu entdecken. Und vielleicht ist das ja auch der Anfang, DF im digitalen Raum neu zu denken – DF 2.0? Erste Ideen sprudeln bereits, wir bleiben am Ball!